Klee - ein Paradies für Bienen!

Kleearten

Im allgemeinen ist der Klee eine unserer besten Bienenweidepflanzen. Da seine Blütezeit aber in die Hauptschwarmzeit der Bienenvölker fällt, ist es für den Imker nicht immer ganz einfach, die möglichen Riesenerträge dieser Trachtpflanze auch stets auszunutzen. Folgende Kleearten stehen uns hier überwiegend zur Verfügung: Rotklee (Trifolium pratense), der in zwei Arten zerfällt, den üblichen angebauten Rotklee (Trifolium pratense sativum) und den in Süddeutschland vorkommenden ausdauernden Rotklee (Trifolium pratense perenne), Schwedenklee oder Bastardklee (Trifolium hybridum) und den Weißklee (Trifolium repens). Aus dem Weißklee sind Rekordernten nicht gerade häufig, weil er erst bei 21 - 22° C zu honigen beginnt. Oftmals haben wir im Juni zur Schafskälte aber noch mit Kälterückfällen zu rechnen. Ansonsten ist er aber als eine ziemlich verläßliche Trachtpflanze anzusehen. In Schleswig-Holstein so wie an der Nord- und Ostseeküste hat sich eine Kleeart aus Dänemark breit gemacht, die sich bei den Landwirten wegen ihrers erstaunlichen Wuchses großer Beliebtheit erfreut. Es ist dies der Morsöe-Weißklee (Trifolium repens L. syn. Trifolium nigrescens), der bereits bei 15° C honigt und darum auch in kühleren Jahren Erfolg verspricht (Samenhandlungen sind dem Honig-Portal bekannt!). Der Schwedenklee oder Bastardklee (Trifolium hybridum) ist ebenfalls eine sehr gute Trachtpflanze. Der wegen seiner schönen roten Farbe auch Blutklee genannte Inkarnatklee (Trifolium incarnatum) ist da als Trachtpflanze weniger zu empfehlen. Dann gibt es da noch den Hornschotenklee (Lotus corniculatus), der auch eine ausgezeichnete Bienenpflanze ist, andererseits aber auch von den Landwirten als Futterpflanze geschätzt wird. Auch den Sumpfschotenklee (Lotus uliginosus) wollen wir in dieser Aufzählung nicht unterschlagen. Nur in wenigen Gegenden Deutschland wird der Klee rein angebaut. Meistens ist er also in Gemengen anzutreffen. Noch vor ein paar Jahrzehnten ist es den Imkern gar nicht möglich gewesen, den Rotklee, der zu unseren besten Bienennährpflanzen überhaupt gehört, wirklich gut ausnutzen zu können, weil es an den geeigneten Völkern mangelte. Zwar haben sich zahlreiche Rassen, wie z. B. die italienische Biene und die Krainer Rasse vielfach im Rotklee gut bewährt, aber die Kelchröhren des angebauten Rotklees sind für den Bienenrüssel zu lang. So kann der Nektar nicht voll ausgeschöpft werden. Seinerzeit hat Prof. Ewert es bereits erreicht, Rotklee mit kürzeren Blütenröhren zu züchten, die so für die Bienen zugänglicher waren. Ob sich dies zwischenzeitlich in der Praxis bewährt hat, entzieht sich meiner persönlichen Kenntnis. Dessen ungeachtet schaffen die Bienen, wie Prof. Armbruster errechnet hat, bei ihren Sammelflügen mit 1 kg Honig rund 30 kg Saatgut, die für 2,5 ha Saatfläche ausreichend sind. Auch wenn er sich mit geringerem Boden zufrieden gibt, so kommt der Wund- oder Tannenklee hier nicht in Frage.

Bastardklee oder Schwedenklee
(Trifolium hybridum)

Eine vorzügliche Bienennähpflanze ist auch der Bastardklee oder Schwedenklee, der vereinzelt auch Grünklee genannt wird. Dies hat darin seine Bewandnis, daß die Blütenröhren nur 2,17 mm lang sind. In rauheren und feuchteren Lagen, die dem Rotklee schon arg zu schaffen machen, ist er so gesehen eine gute Alternative. Blütezeit: Juni/Juli.

Hornschotenklee (Lotus corniculatus)

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Hornschotenklee einfach nur Hornklee genannt. Er wächst auf Wiesen, an Wegrändern und auch im Gebüsch. Wir erkennen ihn an seinen gelben, oftmals auch rötlich getönten Blütenköpfen. Er gilt als gute Bienenpflanze. Blüte: Mai - September.
Dann gibt es da noch den Sumpf-Hornklee mit seinen 5 Blüten. Diese Pflanze wird etwa 30 cm hoch und hat einen liegenden Stengel. Auch hier haben wir es mit einer guten Bienenpflanze zu tun, die reichlich Nektar liefert. Blüte: Mai - September.
Ebenso wird der Sumpfhornschotenklee (Lotus uliginosus) mit seiner 10 bis 12 blütigen Dolde gern von den Bienen angeflogen. Blüte: Mai - Juni.

Steinklee (Melilotus)

Eine unserer besten Bienenweidepflanzen ist allerdings der Steinklee oder Honigklee. Der weiße Steinklee (Melilotus albus) stellt dabei die geringsten Ansprüche. Er gedeiht auf trockenen, kiesigen Stellen, an Bahndämmen, auf Schutthalden usw. Der gelbe Steinklee (Melilotus officinalis) verlangt da schon nach etwas besserem Boden. Ist aber weitestgehend auch noch als anspruchslos zu bezeichnen. Beide Arten sind zweijährig. Säen wir sie im Sommer aus, so können wir uns im darauffolgendem Jahr von Juli bis September an ihrer Blüte erfreuen. Von da ab säen sie sich selbst wieder aus. Der Riesenhonigklee ist dem gelben Steinklee nahe verwandt.

Riesenhonigklee
(Melilotus albus altissimus)

Eine begehrte Nährpflanze bei den Bienen ist der Riesenhonigklee, der auch Bockharaklee genannt wird. Er ist zweijährig. Diese Kleeart wird von den Landwirten leider nicht sehr häufig angebaut. Der Grund dafür ist folgender: Diese Pflanze enthält das Herzgift Cumarin, das auch im Waldmeister enthalten ist, und dem Vieh Schaden zufügt. So ist der Riesenhonigklee nur als sehr junge Pflanze für das Vieh zu verwenden. Die Bienen und auch der Imker gehen dann aber leer aus. Wenn dem Imker nun aber die Möglichkeit gegeben ist, Riesenhonigklee auf Ödland auszusäen, so schafft er sich eine ansehnliche Tracht. Da sich der Riesenhonigklee von allein wieder aussät, haben wir so eine Dauerbienenweide geschaffen. Auch Waldschneisen und Bahndämme sind für die Aussaat hervorragend geeignet. Selbst auf alten Schuttstellen wird sie oftmals heimisch, weil auch sie keine großen Ansprüche an den Boden stellt. Blüte: Juli bis September.

Hubamklee (Melilotus albus)

Eine aus dem Riesenhonigklee hervorgegangene Züchtung ist der einjährige Hubamklee. Er ist aus Nordamerika zu uns gekommen, wo er recht häufig angebaut wird. Im alten Europa wird er als Kulturpflanze aber nur gering geschätzt. Dem Imker kann eer hingegen auf Ödland angepflanzt ausgezeichnete Dienste leisten. Blüte: Juli bis Herbst